Glasfabrik in Meleski

Überblick

Im Jahr 1792 gründete die Aktiengesellschaft Amelung & Co. eine Glasmanufaktur in Meleski, die bekannt ist als die Glasfabrik mit der längsten Geschichte in Estland. Die Glasfabrik in Meleski war im 19. Jahrhundert konkurrenzlos die größte im Baltikum und im ganzen Russischen Reich gab es nur eine Glasfabrik in Rjasan, die mit derjenigen in Meleski um den Titel der größten Glasfabrik des Imperiums konkurrierte. Die Erzeugnisse der Glasfabrik von Meleski sind leicht durch ihren blaugrünen Ton zu erkennen, denn der Sand in Estland ist nicht rein genug, um komplett durchsichtiges Glas zu produzieren. Johannes Lorup pachtete die Glasfabrik 1924. Er erweiterte die Aktivitäten der in Schwierigkeiten befindlichen Fabrik und organisierte Kurse zur Ausbildung neuer Meister estnischer Nationalität. Bis 1929 war die Belegschaft in Meleski bereits auf 200 angewachsen. Johannes Lorups Erfolg zeigte sich nicht nur bei der Leitung des Werks, sondern auch an den vorteilhaften Bedingungen bei der Einwerbung staatlicher Aufträge. Im August 1930 wurde zur Erweiterung des Wirkungsbereichs der Fabrik ein Verkaufskontor in Tallinn gegründet. Aus der Glasfabrik von Meleski wuchsen solche estnischen Glasunternehmen heraus wie die Glasindustrie Johannes Lorup, Tarbeklaas (Gebrauchsglas), Skankristall und Glasstone. Zuletzt wurde in Meleski im Jahr 2005 Glas geschmolzen und geblasen. Vor Ort wird ein kleines Privatmuseum mit Sammlung betrieben, es enthält mehr als 1.000 Ausstellungsstücke von lokalen Glaserzeugnissen und Gegenständen, die in Verbindung mit der Fabrik stehen.

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